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Zwischenräume, Gauge Dance Theatre Company

Wie lange kann ich noch funktionieren, meinen Atem anhalten, innehalten, festhalten? Ich möchte zwischen den Zeilen lesen, dort verweilen, in diesem, meinem Raum im Raum, der weder oben noch unten, noch rechts und links definiert, in dem sich Sprache und die einzelnen Worte verlieren und mich nicht festnageln an dieser Wand der Konvention; dieser Raum, den ich nicht kenne, aber nach dem ich mich sehne. Atmen, Spüren. Meine Menschlichkeit. Meinen Herzschlag. Meine Natur. Raus aus der Enge der Worte und Zeilen. Kalter Logik, die mich drangsaliert.

Was passiert in diesen Zwischenräumen unseres Lebens?
Wenn die Worte scheinbar nicht mehr zu unseren Inhalten passen wollen und uns wie Steine aus dem Mund fallen; wenn die Strukturen, die wir als stabil angesehen haben plötzlich bröckeln und wir den Halt verlieren, wenn unser ganz eigener Ton in keine Melodie mehr zu passen scheint und unsere Persönlichkeitsmaske von unserem Gesicht rutscht wie falsche Schminke?
Neue Räume tun sich auf. Möglichkeiten zu erfahren, statt zu tun. Treten wir ein, lassen wir uns ein auf diesen freien Fall ein oder stehen wir lieber rigide an Ort und Stelle und warten bis uns ein Stein auf den Kopf fällt?

 

Konzept + Choreografie: Katrin Kelly
Tänzer: Annekatrin Kiesel, Sinja Maucher, Sarah Vella
Kostüm: Hanne Loosen
Bühnenbild: Sylvain Faye
Licht: Sylvain Faye
Musik/Soundscape: Katrin Kelly, Quid and Shrapnel Prod., Arvo Pärt
Fotos: Anthony Straeger